Exchange-Traded Funds (ETFs) erleben auf Grund ihrer zahlreichen Vorteile ein enormes Wachstum. Dabei gelten die Vorteile dieser börsengehandelten Fonds nicht nur für professionelle Anlegergruppen, wie Vermögensverwalter, Family Offices und Stiftungen, sondern auch für Privatanleger.
Die Grundidee, kostengünstig und transparent einen Index abzubilden, steht nach wie vor an erster Stelle. Mit dem starken Wachstum rücken neben ETFs auf bekannte Indizes wie den DAX oder den S&P 500 auch immer mehr ETFs auf weniger bekannte Indizes und Marktsegmente in den Vordergrund. Exotische und komplexe Produkte entstehen. Eine genaue Analyse dieser ETFs, der abgebildeten Indizes und auch der Anbieter (Emittenten), sowie ein Vergleich zu Alternativen sind unerlässlich.
Mit der folgenden Präsentation stellen wir unsere Beratungsleistung zu ETFs kurz dar. Anhand von Beispielen wird gezeigt, dass der Einsatz von ETFs in vielfacher Hinsicht sinnvoll sein kann. Gleichzeitig wird deutlich, dass die Umsetzung nicht trivial ist.
Alternativ zum Video, steht Ihnen das PDF zum Download zur Verfügung: Unsere Beratungsleistung zu ETFs
Blog-Beiträge rund um ETFs:
Die Vorteile von ETFs
Ein ETF kombiniert die Eigenschaften eines klassischen Fonds mit denen einer Aktie. So sind ETFs, genau wie klassische Publikumsfonds, Sondervermögen und unterliegen der europäischen Richtlinie für kollektive Anlagen (UCITS) mit all ihren Schutzmechanismen. Wie eine Aktie, können Sie innerhalb eines Tages an den Börsen ohne Ausgabeaufschlag gehandelt werden. Dabei kann ein ETF einige tausend Aktien abbilden und damit eine hohe Diversifikation beinhalten.
Die Zusammensetzung von ETFs ist transparent und kann üblicherweise taggleich im Internet eingesehen werden. Jährliche Kosten eines ETFs sind im Normalfall gering im Verhältnis zu Publikumsfonds mit vergleichbarem Anlage-Universum.
Expertise bei Umsetzung unerlässlich
Die Idee hinter ETFs ist sehr einfach, aber die Umsetzung ist es nicht. Neben den vielen Vorteilen von ETFs, müssen einige Besonderheiten beachtet werden und Fallstricke vermieden werden. Ohne zu verstehen, welchen Index ein ETF genau abbildet, welche Wertpapiere enthalten sind und wie der Handel funktioniert, kann das Ergebnis des ETF-Einsatzes unerwartet und nachteilig sein.
Die Indizes, die abgebildet werden sollen, können sich in ihrer Zusammensetzung inhaltlich von Anbieter zu Anbieter unterscheiden. Ein Index auf europäische Aktien kann in vielen Varianten vorhanden sein. Sind nur die Länder der Eurozone enthalten oder auch die, die nicht den Euro als Landeswährung nutzen? Trifft letzteres zu, wie wird mit den Währungsschwankungen umgegangen? Wo liegt der Unterschied zwischen täglicher und monatlicher Währungsabsicherung? Wie werden die Dividenden der Unternehmen im Index berücksichtigt? Was bedeutet Pfadabhängigkeit bei gehebelten ETFs? Hinzu kommen seit Kurzem Smart Beta-ETFs. Die dahinter stehenden Indizes sollen gegenüber gängigen Indizes Vorteile bringen, bedürfen aber einer genauen Untersuchung der Index-Methodologie.
Zu verstehen ist auch, dass ein ETF nicht zwingend die Aktien, Anleihen oder sonstigen Wertpapiere beinhalten muss, die im abzubildenden Index enthalten sind. D.h. in einem ETF, der den DAX abbildet, können japanische Aktien oder französische Staatsanleihen im Sondervermögen liegen. Dies scheint zunächst einmal ein Widerspruch zu sein. Ist es aber nicht, da diese Wertpapiere nur als Sicherheiten dienen. Über Tauschgeschäfte (sogenannte Swaps) mit einer Bank, kann der ETF dann dennoch die Rendite des Index liefern. Einfach ausgedrückt gibt es ETFs, die möglichst 1:1 den Index anbieten und andere, die die Index-Rendite anbieten (synthetische ETFs genannt). Beide Kategorien bringen unterschiedliche Vorteile, Kosten und Risiken mit sich, die es abzuwägen gilt. Im Übrigen ist dieser Sachverhalt ähnlich bei den klassischen Fonds zu finden, bleibt allerdings oft unbemerkt. In Zeiten, in denen Gegenpartei-Risiken wichtig sind, wie bspw. 2008, ist es wertvoll, einen genauen Blick hinter die ETF-Struktur geworfen zu haben.
Der Handel von ETFs weist große Unterschiede zu klassischen Fonds auf. Neben der Möglichkeit zum Nettoinventarwert einmal täglich ETFs kaufen und verkaufen zu können, kann innerhalb des Tages über die Börse gehandelt werden. Wie bei Aktien kommt hier der Spread als Kostenfaktor hinzu, der sich je nach Tageszeit signifikant unterscheiden kann. Anders als bei Aktien, ist die Größe eines ETFs kein hinreichendes Indiz für die Handelbarkeit (Liquidität). Die europäische Börsenlandschaft ist stark fragmentiert. Von den weit über 1.000 ETFs kann nicht jeder über alle Börse gehandelt werden. Für professionelle Marktteilnehmer gibt es noch einen dritten Weg über den ETFs direkt mit Gegenparteien außerhalb der Börse zu handeln sind.
Damit stehen gegenüber der klassischen Fonds-Order drei alternative Orderwege zur Verfügung, die nicht pauschal von gut bis schlecht klassifiziert werden können. Je nach Anlageklasse, ETF-Anbieter, Börsen, Handelszeit und abzubildendem Index, kann jeder Orderweg seine Vorzüge haben.
Passive Anlage, aktive Entscheidung
ETFs sind passive Anlage-Instrumente, da lediglich ein Index möglichst 1:1 abgebildet wird. Dennoch müssen auch für den ETF-Einsatz aktive Entscheidungen getroffen werden. Diese reichen von der Bestimmung eines Anlage-Universums, über die Auswahl des ETF-Anbieters bis hin zum Kauf- und Verkauf-Zeitpunkt.
Gerade die große Auswahl an ETFs ermöglicht es, Portfolios über Unternehmens- und Staatsanleihen, Länder- und Sektoren-Indizes von Aktien und Rohstoff-Segmente schon mit wenigen Positionen und nach jeweiliger Risiko-Neigung zusammenzustellen. Aktive Anlage-Entscheidungen sind unverzichtbar.
Zukunftssicher
Es ist offensichtlich, dass der ETF-Markt von der Angebotsseite, insbesondere aber von der Nachfrageseite getrieben, weiterhin stark wachsen wird. Nicht zuletzt hilft die durchweg positive Medienberichterstattung, die Akzeptanz von ETFs über alle Anlegerkreise noch weiter zu festigen und zu erhöhen.
Vermögensverwaltende Ansätze mit ETFs statt mit aktiven Publikumsfonds umzusetzen, ist ein unaufhaltsamer Trend. Diese Verschiebung bringt neue Herausforderungen mit sich. Das Anlage-Universum muss erschlossen und Prozesse zur Erfassung und Auswahl der ETFs aufgesetzt werden. Bei einem ständig wachsenden Angebot werden Ressourcen beansprucht. Vor allem aber geht die Management-Leistung von Fondsmanagern auf denjenigen über, der den vermögensverwaltenden Ansatz anbietet. Das ist keine Kleinigkeit, sondern eine neue Ebene der Verantwortung. Inhalte, wie Monatsberichte, müssen intern generiert werden und auf die Besonderheiten passiver Investments zugeschnitten sein. Eine Bewertung der eigenen Management-Leistung wird ebenso erwartet.
Der Umbruch kann gewaltig sein. Demgegenüber steht eine zukunftssichere Lösung, gerade im vermögensverwaltenden Segment, die jetzt schon von Kunden nachgefragt und geschätzt wird.
Wir leisten zum Thema ETF eine ganzheitliche Beratung, die u.a. das Anlage-Universum und ETF-Auswahl, (IT-) Prozesse und Content umfasst. Unter Berücksichtigung aller Facetten und Stakeholder-Interesse begleiten wir Sie gerne von Beginn an.